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Stabilität und Ausprägung der im Physik- und Chemieunterricht der Sekundarstufe I erworbenen Wissensstrukturen...

Stabilität und Ausprägung der im Physik- und Chemieunterricht der Sekundarstufe I erworbenen Wissensstrukturen im Bereich des Atombegriffs

Projektleiter: Prof. Dr. Michael Lichtfeldt, Prof. Dr. Fischler (Berlin)
wissenschaftliche MitarbeiterInnen: Jochen Peuckert (Berlin)
Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Laufzeit: 01/1996 - 10/1998
Kurzbeschreibung: Die Studie untersuchte am Beispiel der Teilchen- und Atommodelle, wie sich die kognitiven Strukturen von Schülern während eines Zeitraumes verändern, in dem ein Thema nicht Gegenstand des Unterrichts ist. Zum einen wird versucht, typische Schülerideen aus dem Themenbereich zu ermitteln, die das Resultat vorangegangenen Unterrichts sein können, zum anderen wird vor allem nach Informationen über individuelles Lernen und Vergessen in einer bezüglich des speziellen Inhalts instruktionsfreien Zeit (Klasse 11, Berliner Gymnasium) geforscht. Ein explorativer Charakterzug der Untersuchung lag dabei in der Spezifizierung allgemeiner kognitionspsychologisch begründbarer Hypothesen bezüglich Wissensstabilität auf fachspezifische Inhalte. Eine zusätzliche Fragestellung lag in diesem Zusammenhang in der Unterscheidung von metakognitiv orientierten Schülern, die (gemäß Unterrichtstranskripten und Fragebögen) in der Lage waren, fachspezifische Inhalte auf ihr Alltagswissen zu beziehen und ein Bewußtsein für das nebeneinander dieser Wissensdomänen offenbart haben, und kontext-orientierten Schülern, die vor allem durch unreflektierte mechanische Adaption der Fachinhalte gekennzeichnet sind. Die Erfassung der Vorstellungen von 20 Schülern (je 10 der oben genannten Gruppen) vor und nach der 11. Klasse war methodisch von dem Ansatz geprägt, zentrale Aspekte des Themenkreises durch ein Spektrum von inhaltlichen Kontexten und Verfahrensvariationen anzusprechen, um möglichst umfassende Informationen zu gewinnen, die es erlauben, konsistente Vorstellungen von situativ genutzten Argumenten zu unterscheiden. Zentrales Element in den jeweiligen Diagnosen waren halbstrukturierte Einzelinterviews. Diese enthielten problemorientierte Gesprächsteile, die Konfrontation mit Expertenvorstellungen und mit früher vom jeweiligen Schüler geäußerten Vorstellungen, überdies die Kommentierung von Schlüsselexperimenten sowie Concept Mapping und Assoziationen zu Wortpaaren. Daneben standen Informationen aus Fragebögen zur Verfügung. Die Interpretation dieses Materials mündete zum einen in Concept Maps, welche alle konsistent genutzten Strukturen abbilden sollen, soweit sie propositional repräsentiert angenommen werden, zum anderen in graphischen Darstellungen und verbalen Beschreibungen, die direkt auf der Interpretation der Interviewtranskripte aufbauen und - von den zentralen inhaltlichen Aspekten strukturiert - die individuellen Entwicklungen darlegen.

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