Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Was ist die Gülen-Bewegung?

Forschungszugänge zu religiöser Botschaft, Netzwerk und Praxis in Zeiten des Terrorismusverdachts


Öffentliche interdisziplinäre Arbeitstagung im ZSB der MLU Halle-Wittenberg am 20. und 21. April 2018

Spätestens seit dem Jahr 2016 steht die sog. Gülen-Bewegung im Fokus eines breiten öffentlichen Interesses. Seitens der türkischen Regierung wird sie für den Putschversuch in der Türkei verantwortlich gemacht. Zuvor wurde vornehmlich unter Expert*innen kontrovers diskutiert, welche gesellschaftliche Bedeutung den Bildungsinstitutionen zukommt, die von den Akteur*innen der Bewegung in Deutschland und anderen Ländern gegründet wurden. Sie bezeichnen ihr Engagement im Bildungsbereich als hizmet (türk. „Dienst“) und beziehen sich damit auf die sozial-religiösen Ideen des türkisch-muslimischen Predigers Fethullah Gülen.

Angesichts der gegenwärtigen politischen Verhältnisse in der Türkei wird nun aber aufgrund der Bewertung ihrer Rolle im Putschversuch überwiegend der Schluss gezogen, dass es sich bei der Gülen-Bewegung doch eher um eine streng hierarchisch geführte Organisation handelt und weniger um eine „zivile Vereinigung zur religiösen und säkularen Weiterbildung“ (Bruno Kahl,  Chef des BND im Spiegel vom 18.03.2017). Eine Organisation, die auch  nicht vor einer militärischen Übernahme staatlicher Organe zurückschrecke.

Bereits laufende empirische Projekte zur Gülen-Bewegung sind von dieser Entwicklung nicht minder betroffen, soll deren Forschung  weiterhin gegenstandsangemessen betrieben werden. Die Forschenden finden sich nun in epistemischen, ethischen und politischen Spannungsverhältnissen wieder. Zwischen dem Eigensinn der Akteur*innen, ihren Biographien und Praktiken, einem formulierten Generalverdacht sowie der treffsicheren Einschätzung ihrer politischen Rolle gilt es nun mehr denn je präzise zu unterscheiden.

Die hiermit angekündigte öffentliche Arbeitstagung widmet sich daher diesem Problemzusammenhang und versammelt Forschende aus Deutschland und Frankreich, die ihre empirischen Arbeiten präsentieren und deren Ergebnisse kritisch zur Diskussion stellen möchten. Gerahmt werden soll dies durch interdisziplinäre Vorträge und Kommentare von Wissenschaftler*innen aus Soziologie, Ethnologie und Erziehungswissenschaften zum Thema.


Adressat*innen

Als Adressat*innen der Arbeitstagung sehen wir alle Interessierten aus der wissenschaftlichen  und nichtwissenschaftlichen Öffentlichkeit sowie insbesondere den wissenschaftlichen Nachwuchs an.

Sie  alle sind herzlich eingeladen, teilzunehmen und mitzudiskutieren. Für die Teilnahme fallen keine Gebühren an. Wir bitten allerdings um eine kurze formlose Anmeldung per Mail an:

oder

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