Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Weiteres

Login für Redakteure

Hallesche Abendgespräche SS 2018

Individuum und Norm – Perspektiven auf ein Spannungsverhältnis

Das Zentrum für Schul- und Bildungsforschung veranstaltet in diesem Sommersemester 2018 die aktuelle Vortragsreihe der Halleschen Abendgespräche zum Thema "Individuum und Norm. Perspektiven auf ein Spannungsverhältnis".
Die Frage, wie das Individuums zu dem wird, was es ist, stellt seit Langem eine Grundsatz-frage der soziologischen und erziehungswissenschaftlichen Theoriediskussion dar. Das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft war und ist dabei stets ein zentraler Ansatz-punkt in der Klärung dieser Frage. In unterschiedlichem Maße stand dabei auch der Begriff der (sozialen) Norm im wissenschaftlichen Fokus. Bis in die 1990er bestand das Interesse vor allem darin zu klären, was Normen sind und welche soziale Funktion ihnen zukommt. So wurden sie als „Zement der Gesellschaft“ (Jon Elster) gleichsam einschränkend wie auch förderlich gedeutet. In den letzten Jahren ist die wissenschaftliche Erforschung des Norm-Begriffs allerdings deutlich in Vergessenheit geraten.
Aktuell ist ein neuer Trend in der Beschäftigung mit dem Verhältnis zwischen Individuum und Norm zu beobachten. Durch eine zunehmende Zahl an qualitativ- rekonstruktiven Studien zu diesem Bereich, kommt dabei methodologisch nun auch in den Blick, wie sich Normen rekonstruieren lassen. Vor diesem Hintergrund werden in den Abendgesprächen von Vertreter*innen verschiedener Theorietraditionen Grundlagenbeiträge referiert, in denen der je spezifisch theoretische Blick auf das Spannungsverhältnis von Individuum und Norm sowie ihr theoretisches Verständnis von dem Begriff der Norm vorgestellt werden soll.

Programmvorschau

  • Montag, 16.04.2018: „Normative Erwartungen an das »Lehrer*innen-Subjekt« – Markierungen am Beispiel berufsbiografischer Professionsforschung“ von Anna Rauschenbach (Marburg)
  • Montag, 14.05.2018: „Zur poststrukturalistischen Verwiesenheit von Normativität und Subjektivierung: Anrufung, Anerkennung, Bindungskräfte" von Charlotte Spellenberg und Daniel Wrana (Halle)
  • Montag, 28.05.2018: „Subjektivierung durch die Orientierung an Normen? Überlegungen zu einer praxistheoretisch und wissenssoziologisch informierten Subjektivierungsforschung“ von Steffen Amling (Hamburg)
  • Montag, 18.06.2018: „Differenzielle Normierungen: Capabilities als individuelle Handlungsanforderungen" von Matthias Grundmann (Münster)
  • Montag, 09.07.2018: „Normen im Spiegel von Krise und Bewährung. Kritische Anmerkungen aus strukturalistischer Perspektive“ von Rolf-Torsten Kramer (Halle)

Zum Seitenanfang