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Schulentwicklung in Sachsen-Anhalt

Schulentwicklung in Sachsen-Anhalt - Empirische Bestandsaufnahme, Reformevaluation, Gestaltungsperspektiven

Projektleiter: Prof. Dr. Heinz-Hermann Krüger
wissenschaftliche MitarbeiterInnen: Gunhild Grundmann, Dr. Catrin Kötters
studentische MitarbeiterInnen: Jana Hölzel, Nicolle Pfaff, Nadja Skale
Finanzierung: Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt
Laufzeit: 01/1997 - 12/1999
Kurzbeschreibung: Ziel des Projektvorhabens ist es, in einem ersten Schritt die aktuelle Situation von Schulentwicklung und Schulqualität aus der Sicht von Schülern und Lehrern empirisch zu untersuchen. In einem zweiten Schritt soll der Prozeß der "Transformation der Transformation" im allgemeinbildenden Schulwesen, d.h. die Auswirkungen der u.a. durch die Einführung der Förderstufe im Jahr 1997 einsetzenden Schulreformen in Sachsen-Anhalt durch eine Wiederholungsbefragung der gleichen Zielgruppen empirisch erfaßt werden. Mit der Realisierung einer solchen Trendstudie, die es ermöglicht, die Richtung und die Ursachen schulischen Wandels zu analysieren, soll zugleich eine empirische Dauerbeobachtung der Schulentwicklung in Sachsen-Anhalt initiiert werden. Außerdem bietet die Wiederholungsbefragung die Möglichkeit zu überprüfen, inwieweit Ansprüche der Bildungsreform (z.B. Verbesserung der Chancengleichheit und individueller Förderung, Abbau von Prüfungs- und Schulangst, Verbesserung der Lernkultur und des Schulklimas) auch tatsächlich eingelöst werden. Theoretisch bezieht sich das hier beantragte Projektvorhaben auf einen mehrperspektivischen Ansatz, wie er in der schultheoretischen Diskussion und der schulischen Sozialisationsforschung in den letzten Jahren entwickelt worden ist. Er unterscheidet zwischen dem sozialökologischen, dem interaktionellen und dem individualbiographischen Kontext von Schulentwicklung. Ausgehend von diesem Theoriedesign sollen Fragen der sozialräumlichen Gestaltung, der Organisation und Arbeitsweise von Schule, der Öffnung von Schule, des Schulklimas und der Schulpartizipation, des Klassenklimas und der Lernkultur (curriculare, didaktische und methodische Aspekte des Unterrichts) sowie des Förder- und Leistungsaspekts von Schule, der Schulangst und abweichenden Verhaltens im Zentrum der Schüler- und Lehrerbefragung stehen. Bei vielen dieser Themenkomplexe kann auf bereits erprobte Fragebogendesigns und auf faktorenanalytisch geprüfte Konstrukte aus eigenen oder anderen Studien zurückgegriffen werden. Die Befragungen werden auf Einzelschulebene durchgeführt und die Stichprobe zugleich so groß angelegt, daß verallgemeinerungsfähige Aussagen für die Schulentwicklung in Sachsen-Anhalt insgesamt möglich sind. Durch die Ergebnisse dieser repräsentativen Studie können zugleich die Ergebnisse der im Zentrum für Schulforschung bereits laufenden qualitativen Studien zu Fragen der Schul- und Lernkultur generalisiert werden. Zudem können auf der Basis dieser Studie Konzepte für eine zukünftige Gestaltung des Schulwesens in Sachsen-Anhalt erarbeitet werden. Deshalb ist u.a. auch geplant, in einem dritten Schritt die Ergebnisse der Trendstudie den untersuchten Einzelschulen vorzustellen, um konkrete Anhaltspunkte für die Schulentwicklung vor Ort entwickeln und den interessierten Schulen an die Hand geben zu können.

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